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Freude schöner Götterfunken

Saline Bad Rothenfelde, 2009 – 2010

Fahrradreflektoren, Baustellenleuchten und Leuchtmittelabdeckungen, (Fundstücke und Ausschussware), Hängung mit Hochseeangelschnur an Bambusstäben

300qm

2008 hatte Luzia-Maria Derks grossen Erfolg mit ihrer Lichtinstallation „Katzenaugen" für das Fahrradparkhaus vor dem Hauptbahnhof Münster. Ihr grosses Thema: die Verwandlung, Verfremdung und Poetisierung der Alltagswelt durch Licht. Ein Parkhaus entfacht Reflexgefunkel von mehr als 1000 Fahrradrücklichtern, handgrosse Utensilien, z.B. ein ausgebautes Kabelgehäuse, erscheinen als geheimnisvolle Burg, ein Dachboden wird zum vertrauten Rückzugswinkel. Das stille Licht setzt die Phantasie in Gang und ruft Geschichten oder Erinnerungen wach. Minimale Eingriffe, nur durch Licht bringen Stimmungen oder eine meditative Atmosphäre hervor. Mit ausgebrauchten Pillenblistern blendet die Künstlerin aber auch die Leuchtkraft farbiger Glasfenster auf. Sie bewegt sich so auf überraschende Weise zwischen banalen Vorgaben und der Magie des Lichtes. Katzenaugen Luzia-Maria Derks weitet ihren Beitrag auf Licht, Farblicht, Lichterglanz aus. Sie variiert damit das Thema Projektion: Licht projiziert sich selbst. Die Installation im Fahrradparkhaus von Münster wird für die grosse Schwarzdornhecke fortentwickelt. Mehr als 1500 „Katzenaugen" und andere Reflektoren hängen über 40m hinweg im künstlichen Gestrüpp. Sie werden tagsüber von Sonnenstrahlen und nachts von Scheinwerfern aktiviert. Wind und Wetter kehren die runden und eckigen Rückstrahler zu den Scheinwerfern – oder drehen sie weg. Die Installation gewinnt den spielerischen Charakter eines Mobile, das Licht empfängt, zurückwirft, sich ständig verändert und zu den Rändern hin abklingt. Stimmt der Wind, so legen die Reflektoren sich als subtiles Lichtgewitter vor die Wand.

Prof. Dr. Manfred Schneckenburger

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GGlichtsicht - 2. Projektions-Biennale

GGOS-F, lichtsicht - 2. Projektions-Biennale