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Wenn alle Lichter aus sind . .

Grüner Grund, Münster, 1996

Licht-Raum-Installation in zwei gegenüberliegenden Räumen für eine Siedlung

Warmlicht (Campingleuchte 35 Watt), Kaltlicht (blaue Filmfolie vor Zimmerlampe
100 Watt), 6 Stunden Fotodokumentation

Luzia-Maria Derks beobachtete, wie sich mit Beginn der Abenddämmerung der symmetrische Charakter der Häuserzeilen entlang dem „Grünen Grund", wie die achsiale Grünanlage partiell heißt, mit der jahreszeitlich bedingten Abnahme des Tageslichtes in Frage gestellt wird.

Denn während die Siedlungsanlage zunehmend im Dunkel versinkt, gehen in den zahlreichen, die Architektur strukturierenden Fenstern ganz individuell geschaltet, aber nach einer bestimmten Regel, die Lichter an. Es sind Lampen von verschiedenster Farbigkeit und Lichtintensität. Kalt und zuckend leuchten die Bildschirme der Fernsehgeräte, wärmer und matter die Behaglichkeit evozierenden Stehlampen in den Räumen.

Die „Qualität"der Lichter lässt von der Straße aus auf die Beschäftigung der Wohnungsinhaber schließen. Dieses soziale Lichterspiel vom Aufleuchten bis zum sukzessiven Erlöschen in der Nacht hielt die Künstlerin in Foto-Dokumenten fest, die in einem Kiosk an der Ecke Grüner Grund/Inselbogen ausgestellt sind. Zwei Giebelhäuser mit angefügten Arkaden und darüberliegenden Einzelräumen markieren die schmale Zufahrt zum Siedlungsgebiet und schließen es zugleich zur Außenwelt ab.

In diesen Räumen installierte die Künstlerin jeweils ein gelbliches und warmes, sowie ein bläuliches und kaltes Lampenlicht, die wie Positionslichter durch die Fenster in die Dämmerung und Dunkelheit der Siedlungsanlage hinausstrahlen und eine vergleichende Konstante zu den beschriebenen Lichtabläufen bilden.

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