... man weiß nie was drin ist

Wewerka Pavillon, Münster, 2000

Bei meinen nächtlichen Spaziergängen durch die Straßen sind es immer wieder die erleuchteten Fenster die mein Interesse wecken. Sie eröffnen in ihrer Farbigkeit teilweise einen Blick ins Innere der Behausungen oder verschließen sich über Vorhänge dem Betrachter. Es bleibt unklar, was sich hinter den zahllosen Fenstern verbirgt.

Es sind die farbigen Formen in der Dunkelheit, das Spiel von Licht und Schatten, die unterschiedlichen Kompositionen in den Fensterausschnitten, die mich beschäftigen. Das brachte mich auf die Idee, den Wewerka Pavillion mit seinen ausgreifenden Streben und mit dem ellipsenförmigen Lichtdach als Anlaß zu nehmen, über seine gesamte Glasfassade Pralineninlets zu hängen.

Die semitransparenten geklebten Inlets werden im Dunkeln über die Dachbeleuchtung erhellt, mit der sie in Farbe und Form korrespondieren. Am Tage wird das Sonnenlicht sich in den zum Teil golden- und silberglänzenden Gebilden brechen. Dem Betrachter wird die Unterseite der Inlets zugewandt. Sie stülpen sich vor und vermitteln einen absonderlichen Eindruck.

GG