Toilettenanlagen am Waidmarkt

Köln, 2002

Über meine Fundstückfotografien entdeckte ich auf Reisen an südlichen Stränden vom Meer angespülte leere Dosierer von Duftsteine. Ich assoziierte mit diesem aufwendig produziertem Material Architektur, welches ich fotografisch festhielt. Bereits zu Hause erinnerten mich diese Gebilde durch ihre ästhetischen Reize und farbigen Flüssigkeiten an kleine Designerlampen. So kam mir der Gedanke diese aus dem Alltag bekannten, unserem Wohlbehagen gereichenden „Kleinigkeiten", welche nach Verbrauch so flink den Weg in die Entsorgung finden, zu beleuchten.

Die inzwischen vernachlässigte Toilettenanlage am Waidmarkt wäre ein adäquater Ort für meinen künstlerischen Eingriff, ist er gleichwohl zur Fundsache geworden. Der dabei vermehrt austretende Geruch aus den unterschiedlichsten Duftsteinen verweist auf die Penetranz unseres zivilisierten Hygienebewußtseins und dem daraus resultierenden sorglosen Umgang. Durch die sehr sparsame Beleuchtung, an die das Auge sich zunächst gewöhnen muß, ergibt sich für den Besucher ein vorsichtiges Herantasten an das scheinbar Bekannte in einem neuen Licht.

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